

Schließlich erreicht man etwa bei km 39 die Moräne, nichts für schwache Nerven. Ich habe mich nicht immer getraut, den Blick vom Pfad zu nehmen, weil es an manchen Stellen rechts und links steil nach unten geht. Da habe ich - im Gegensatz zu den Einheimischen - schon Verständnis für die Frage, ob da auch Fangnetze für strauchelnde Läufer vorhanden seien. Aber irgendwann erreicht man bei km 41 den höchsten Punkt und hört und/oder sieht den berühmten Dudelsackpfeifer. Von da an geht es nur noch bergab, vorbei an einem kleinen Stausee (in dem Unerschrockene ein Bad zur Abkühlung nahmen) zum Ziel in 2100m Höhe. Man hört die Alphörner, sieht die Fahnenschwinger und weiß, es ist geschafft. Ich war mit 5:16:23 Std. als 728er von den rund 4000 Starterinnen und Startern relativ früh im Ziel. Zu meiner Überaschung reichte die Zeit noch zum 3.Platz. Ich hatte es geschafft in die Phalanx von fünf Schweizern, die Ihren Heimvorteil zu Nutzen wussten, einzubrechen. Erst dann kamen die anderen Nationen.
Am 11. März fand dieses Jahr zum 3 mal der Frankfurter Halbmarathon an der Commerzbank Arena statt.
Die Commerzbank Arena ist ein idealer Veranstaltungsort. Parken, Startnummern abholen, Umkleiden, Duschen alles geht dort sehr relaxed zu.
Das Areal ist einfach riesig und die Schlangen bei der Parkplatzsuche, der Startnummernausgabe, vor den Toiletten usw. am alten Veranstaltungsort in der Nordweststadt gehören der Vergangenheit an.
Dass die Veranstaltung deutlich attraktiver geworden ist, merkt man auch an den Teilnehmerzahlen. 4072 Finisher und Streckenrekord bei 01:05:29 durch Dickson Kurui...

Die Laufstrecke führte in einer großen Schleife von der Commerzbank Arena durch die Flughafenstraße in Richtung Niederrad, über den Schaumainkai am Main entlang und in Richtung Neu-Isenburger Schneise zurück zum Ziel im Stadiont..Das Finish in der Arena ist schon cool...

Gernot ist mit dem Ziel gestartet deutlich unter 01:24 zu laufen. Da ich nicht so gut durch den Winter gekommen bin und die Weihnachtsgänse sich auf der Hüfte immer noch stark bemerkbar machen, bin ich ohne großes Ziel gestartet. Hauptsache ankommen war die Devise.
Gestartet sind wir im Block "unter 01:40" hinter dem Zugläufer für 01:24. Doch schon vor km2 merkte ich, "das ist nicht mein Tempo" und ich mußte Gernot ziehen lassen. Aber so um 04:10 bis 04:15 ging es mir ganz gut und ich konnte das Tempo einigermaßen halten.
Bei mir war es dann eine 01:28:08. (immerhin noch unter 01:30 :-) )
Gernot stand grinsend im Ziel und hat brav auf mich gewartet. Als ich dann seine Zeit hörte wollte ich im Boden versinken. 01:21:41 ist für diese Jahreszeit schon sensationell. Respekt!
Jürgen Strott ist mit 01:42:33 knapp am Treppchen für Platz 3 der M70 vobeigerauscht. Schade das hätte ich ihm gegönnt.
René hat einen Kollegen, der zum ersten mal gelaufen ist, begleitet und hat diesen bei seiner "Taufe" mit respektablen 01:55:46 ins Ziel gezogen.
Für nächstes Jahr habe ich mir vorgenommen, den Weihnachtsgänsen etwas früher den Kampf anzusagen und den Gernot nicht so kampflos ziehen zu lassen.
Alles in allem eine Veranstaltung die immer schöner wird; perfekt um die Frühjahrsform zu überprüfen.
19.03.2011 Tom